Der Meditationsplatz
Die Augen des Adlers sind in mir.
Und die Sanftheit des Hasen ist in mir.
Und die Schnelligkeit des Hirsches ist in meinen Beinen. Die Süße des Ahornzuckers ist in meinem Mund.
Auch die Kraft des Bären ist in mir.
Die Farbe des Fasans ist in meiner Haut.
Der Ruf des nördlichen Tauchervogels ist auf meiner Zunge. Das Trommeln des Rebhuhns ist in meinen Händen.
Und auch die Stille der Föhren ist in mir."
(Connie Strong, Schülerin an einer modernen Indianerschule)
Wer viel reist weiß vermutlich, dass es oft die 'dépaysement', die positive Entfremdung in einer ungewohnten oder neuen Umgebung ist, die zur Meditation inspiriert (vorausgesetzt die nötige Muße und Stille sind vorhanden). Dies gilt für Kinder genauso wie für Erwachsene. und deswegen scheint es sinnvoll, von Zeit zu Zeit den gewohnten Unterrichtsraum zu verlassen und eine schöne, naturnahe Stelle aufzusuchen, in der ein meditativer Kontakt zu unserer "Urmutter" hergestellt werden kann.
Kindern wird meditative Selbsterfahrung allerdings oft erst durch Handeln zugänglich. Je jünger sie sind, desto stärker lernen und verstehen sie durch Eigenaktivität. Eine der vielseitigsten "Stillbeschäftigungen" in freier Natur ist die Landschaftskunst. Dabei werden aus beweglichen Elementen, die das Kind oder der Erwachsene an Ort und Stelle findet, Skulpturen, Bilder oder Mandalas "komponiert". Fast alles was draußen umherliegt lässt sich verwenden: Sand, Erde, Asche, Nussschalen, Steine, Laub, Zapfen, Rinde, Zweige, Moos, Blüten, Gras,... .